Auf den sozialen Medien findet man die schrägsten Sachen. Ich habe vor ein paar Tagen ein Video gesehen, in dem eine Frau leidenschaftlich ihren Meditationsgesang von jetzt auf gleich durch's Mikro brüllt während ihr Kollege fast einen Herzinfarkt bekommt und dazu noch einen leichten Schlag auf die Nase. Ich lag auf dem Boden, hab mich schlapp gelacht. Wenn du wissen willst, was mich zu Tränen bringt, dann schau dir dieses Video an.
Aber jetzt verzettel ich mich hier. Eigentlich wollte ich über MillionärInnen schreiben, und die Frage stellen, was das eigentlich heißt...
Plötzlich bezeichnet sich ja gefühlt fast jede als MillionärIn. Dieses Phänomen startete in den USA. Als ich dort als Co-Coach in einem Programm tätig war, ging es ständig darum, die Million zu knacken. Und natürlich zieht diese Zahl einen magisch an…Geld und die einhergehende Power ist auch wichtig und steht dafür, dass wir richtig gut verdienen. Klar.
Nur muss ich heutzutage beim Scrollen durch die Social Media Marketing-Landschaft darüber lächeln, wer sich so alles als “MillionärInnen” bezeichnet. Echt urkomisch (oder unehrlich? übers unethische Marketing können wir uns ja demnächst nochmal unterhalten).
Was steht den beim Prahlen eigentlich hinter dem “MillionärIn sein”?
Heißt dass, dass du eine Million unterm Kopfkissen liegen hast? Eine Million eingefroren in Fonds und Aktien? Dass du soviel Umsatz in den letzten 20 Jahren zusammen gemacht hast? Aber nur einen kleinen Gewinn? Dass du die Million als Meissner Porzellan Geschirr im Schrank stehen hast? Dass du so viel Geld in Las Vegas gewonnen hast? Oder ist es doch ein Erbe, das mal ansteht, wenn die Verwandten das Zeitliche segnen? Oder sind es doch nur eine Million indischer Rubel?
Ich habe letztens gelesen: “Oh, ich war so aufgeregt und dann durfte ich vor einer Gruppe von Millionärinnen sprechen. Das war wirklich abgefahren.”
Hä? Was war daran denn abgefahren? Hatten diese Millionäre einen Heiligenschein auf oder wirkten sie besonders weise? Na, ich denke nicht. Wie gesagt, du weißt gar nicht, was diese Million eigentlich bedeutet. Wir atmen alle die selbe Luft.
Damit will ich sagen, dass es viel Augenwischerei gibt im Zeitalter der digitalen Unternehmen. Aufgepasst heißt es da. Und überhaupt, eine Million macht dich als Mensch noch lange nicht aus. Am Ende ist die “Million” auch nur eine Zahl, die nichts aussagt über deine Identität, die Arbeit die dahinter steht, und noch nicht einmal (entgegen so vieler voreilig Urteilenden) über deinen Charakter. Es sagt nichts darüber aus, wie du mit anderen und dir selbst umgehst oder eine Person bist, der ich gerne nacheifern möchte.
Nun, viele die mir folgen, wissen, dass ich gerne über Geld spreche. Ich liebe Geld und ich weiß auch, dass es viele inspiriert, wenn ich darüber so offen spreche. Mich tut es das übrigens auch. Der Gedanke sehr gut bezahlt zu werden, ist ein befriedigender! Aber “gut bezahlt zu werden” heißt für jeden etwas anderes.
Eine Million ist nicht des Geldes Willen aufregend, sondern aufgrund der Power, die es einem gibt. Ich denke, dass es extrem wichtig ist sehr gutes Geld zu verdienen um Dinge in die richtige Richtung zu bewegen. Es kann so viel für uns tun.
Ich plane übrigens meine erste Million fürs Jahr 2025. ABER ich identifiziere mich nicht darüber. Dieser Gedanke ist ein reines Zahlenspiel. Ich möchte keine Millionärin sein, weil ich Millionärin sein will. Ich möchte die Mäuse auf dem Konto um faszinierende, bewegende Projekte zu starten und etwas zu verändern, für mich, für die Branche und für Frauen und weil mich diese Zahl dazu bringt auf eine bestimmte Weise in der Welt aufzutreten.
Wer ich ganz unabhängig vom Geld bin, ist mir viel wichtiger. Und das was mich am meisten beglückt ist der Gedanke, die Person zu werden, die völlig in Einklang steht mit ihren Werten, Gefühlen und Ideen. Ich möchte die Frau sein, die weise Entscheidungen trifft und dafür wertgeschätzt ist, dass sie sie selbst ist. Ganz unabhängig vom Geld.
Und plötzlich verändert sich die Fragestellung hinsichtlich des Geldes:
Wer muss ich sein, um diese Million zu verdienen. Wie muss ich auftreten in der Welt und für mich und mein Business um diese magische Zahl zu erreichen?
Darum geht es eigentlich. Das ist der erste, aber enorm wichtig Schritt wenn man für's “SELBST-sein” bezahlt werden möchte.
Klingt das nicht fantastisch?- bezahlt zu werden für’s ICH sein? Dieses Konzept ist vor allem für KünstlerInnen, Kreative und UnternehmerInnen wichtig. Denn klar gibt es Dienstleistungen und Produkte, die unsere Community begeistern, aber was sie wirklich wollen bist DU. Die Magie geschieht dann, wenn sie dich voll und ganz fassen können, dich in jeder Faser deines Tuns erkennen und spüren und sich dein DU antreibt.
Deine Sandra