Inhaltsverzeichnis:

»Ich habe viel geopfert für dieses Leben!«

Wir alle möchten ein zufriedenes und außergewöhnliches Leben führen.

Gerade gestern hatte ich ein Gespräch mit einer wunderbaren Klientin, die sich fragte, ob denn KünstlerInnen von Weltrang wirklich Sorgen hätten und ob es nicht vermessen sei ihnen Unterstützung anzubieten.

Oft entsteht der Eindruck, dass KünstlerInnen die Karriere machen ein perfektes Leben haben. Sie wirken so unbeschwert. Alles ist einfach. Sie haben es geschafft. Sie dürfen singen und werden dafür auch noch gut bezahlt. Aber am Ende - und hinter der Fassade der schönen Kleider - machen sich alle ähnliche Sorgen:

Anna (Name verändert) singt ganz oben mit. Die großen Häuser sind ihr Zuhause.

Ihr Kalender ist bis 2025 gut gefüllt mit spannenden Partien. Finanziell muss sie sich keine Sorgen machen. Künstlerisch fühlt sie sich angekommen. Sie singt all die Rollen, von denen sie immer geträumt hat.

Sie vertraute mir an, dass sie der Karriere wegen in der ganz strengen Lockdownphase große Sorgen hatte. Gleichzeitig gibt sie zu, dass diese Phase zu der schönsten ihres Lebens gehörte.

Sie ist fast etwas verschämt und fühlt sich schlecht, als sie mir davon erzählt:

»Ich konnte endlich Zeit in meinem schönen schnuckeligen Haus verbringen. Ich habe gesehen, wie die Jahreszeiten meinen Garten verändern und habe dadurch jeden Tag andere Pflanzen und Tiere beobachten können. Ich hatte Zeit für meine Freunde und Familie, die sonst oft auf der Strecke bleiben. Normalerweise verbringe ich die meiste Zeit im Hotel und bin einsam. Ich dachte immer, dass es das Größte für mich sei auf der Bühne zu stehen. Auf der einen Seite ist es das auch und gleichzeitig merke ich jetzt wieviel ich für dieses Leben geopfert habe. Manchmal frage ich mich ob es das wert war.«

Mich hat dieses Gespräch sehr bewegt, denn oft glauben wir, dass die Künstler, die oben in der ersten Liga mitspielen ein Traumleben führen:


Die Realität ist aber die,
dass jeder Sorgen mit sich herumschleppt. Jeder kämpft mit (Selbst-) Zweifeln. Jeder strebt danach gesehen zu werden und ein zufriedenes und außergewöhnliches Leben zu führen.

Alle KünstlerInnen haben Sorge ersetzt zu werden oder dem Druck der Perfektion nicht mehr standhalten zu können. Alle wissen, dass wenn sie den Ansprüchen und Erwartungen der Branche nicht gerecht werden, es ganz schnell vorbei sein kann mit der Karriere.

Und noch mehr Gedanken teilen alle SängerInnen, ganz unabhängig von der »Liga« in der sie angeblich singen:

Warum schreibe ich darüber?

Ich möchte Bewusstsein dafür schaffen, dass wir Dinge immer aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten und verstehen müssen. Am Ende sind wir alle (nur) Menschen.

Wir sind alle aus dem gleichen Holz geschnitzt. In uns fließt das gleiche Blut.

Wenn ihr eine Persönlichkeit in eurem Umfeld kennt, die alles erreicht zu haben scheint, schaut genau hin. Lasst euch nicht blenden.

Vielleicht braucht gerade diese Person jetzt ein nettes Wort, ein bisschen Unterstützung oder ein aufmerksames Ohr? Wo können wir in unserem Alltag umsichtiger sein und unsere »Leadership Rolle« ausführen?

Wen gibt es in eurem Umfeld, der unerreichbar und perfekt scheint? Sieh noch genauer hin.




P.S.: Dieser Artikel wurde mir zugeschickt und da er so passend zu dem Thema ist, möchte ich ihn euch nicht vorenthalten.

Error 1020

The page ownership has changed. You do not have the appropriate permissions. The page is encrypted.